

Hochsensibilität
- was ist das?
Im Folgenden gebe ich dir eine Zusammenfassung über die wichtigsten Fakten zum Thema Hochsensibilität.
Ein paar Mal wird es ein wenig „wissenschaftlich“, doch ich versuche, diesen Anteil so kurz wie möglich zu halten. Solltest du im Anschluss dein Wissen vertiefen wollen, schau gerne in meiner Links- und Literaturliste nach.
Und nun zur eigentlichen Frage:
Was ist eigentlich Hochsensibilität?
Dazu vorab die vielleicht wichtigste Information für dich:
Hochsensibilität ist keine Krankheit!
Bei der Hochsensibilität handelt es sich um einen Wesenszug, sozusagen eine Charakterausprägung.
Aus diesem Grund ist sie auch nicht diagnostizierbar!
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Der Begriff der Hochsensibilität wurde geprägt von Elaine N. Aron. Im Jahr 1996 erschien ihr erstes Buch zu diesem Thema.
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Etwa 20% der Menschen sind hochsensibel, somit ist jeder 5. Mensch eine HSP (=Hochsensible Person).
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Der Anteil von Frauen und Männern ist dabei gleich, unabhängig von der Kultur oder dem sozialen Status.
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Hochsensibilität wird vererbt. Sie kann aber auch einzelne Generationen überspringen.
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HSP haben eine erhöhte Sinneswahrnehmung und ein ausgeprägtes Achtsamkeitssystem. Sie nehmen deutlich mehr Informationen wahr als „normal“ Sensible. Dabei verarbeiten sie die Reize intensiver und gleichzeitig werden die Sinneseindrücke weniger gefiltert
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Dadurch kommt es oft zu einer Reizüberflutung, die sich sowohl mit Unbehagen und innerer Unruhe als auch körperlichen Reaktionen und Reaktionen im Verhalten äußert.
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Verantwortlich für die Überreaktionen sind die Hormone Adrenalin (bzw. der Neurotransmitter Noradrenalin), Cortisol und Serotonin.
Wichtig zu unterscheiden ist eine „echte Hochsensibilität“ (wie sie von Elaine N. Aron beschrieben wird) von einer Hochsensibilität, die durch ein Trauma entstanden ist. Diese Form nennt man Hypervigilanz.
„Echte Hochsensible“ besitzen stets eine sehr intensive Sinneswahrnehmung und -verarbeitung, sowie ein hohes Maß an Empathie-Fähigkeit und eine große soziale, ethische und ökologische Gesinnung.
Scheinbar Hochsensible zeigen ebenfalls eine intensive Sinneswahrnehmung, sowie den Hang zur Überreizung.
Nach erfolgreicher Verarbeitung ihres Traumas gehen diese „Symptome“ jedoch zurück bzw. verschwinden ganz. Folglich ist ihre Reizverarbeitung im Anschluss wieder wie bei „normal“ Sensiblen.

An dieser Stelle fragst du dich vielleicht, wie du nun herausfinden kannst, ob du (wirklich) hochsensibel bist oder einfach „nur“ traumatisiert? Tatsächlich gibt es auch traumatisierte HSP, was die Beantwortung der Frage nicht unbedingt einfacher macht.
Mein Tipp:
Es lohnt sich, zunächst einen (oder mehrere) Test(s) zu machen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
Zusätzlich empfehle ich, sich näher mit der Thematik auseinanderzusetzen, wenn man sich in den Beschreibungen mehr als deutlich wiederfindet und „Aha-Momente“ erlebt.
Auch ein Coaching kann dann hilfreich sein. Bei dem Verdacht auf ein Trauma (was man selbst allerdings nicht wirklich herausfinden, sondern lediglich erahnen kann) ist Hilfe von professioneller therapeutischer Seite sinnvoll bzw. nötig.